Wölkchen wechsel dich: Cloudmigration und die 5 Stolpersteine

4. Mai 2023 von Gregor Hermann

Schnell auf dem Markt und flexibel anpassbar, dazu noch kostengünstig – die Vorteile von Cloudlösungen liegen auf der Hand. Die praktisch unendliche Skalierbarkeit großer Hyperscaler wie AWS und Azure macht jedes Business sicher für die Zukunft. Keine eigene IT-Abteilung mehr – ein Traum, der dank Software as a Service (SaaS) Lösungen heute Realität ist.

Wir sind es gewohnt in der IT: Anforderungen ändern sich, Nutzerzahlen steigen oder fallen, Visionen und Ideen entstehen und eine Anwendung entwickelt sich weiter. Cloudlösungen erlauben hier Flexibilität und eine schnelle Anpassung. Doch auch äußere Bedingungen, die scheinbar zunächst nicht mit der Software in Verbindung stehen, beeinflussen den Markt und wirken sich damit auch auf das Softwareprojekt aus. Und hier fällt der Hase schnell in den Pfeffer, wenn er die Stolperfallen übersieht ...

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Stolpersteine bei der Cloudmigration (© pexels – pixabay)

Auch unser Kunde DESIGN TO IP hat die Vorteile von Cloudlösungen erkannt, um den Traum von der Digitalisierung des Patentwesens möglichst schnell Realität werden zu lassen. Zusammen mit eXXcellent solutions entstand eine SaaS-Lösung, die die Erstellung von Patentanmeldungen weitestgehend automatisiert: die Patent Engine. Doch das Patentwesen geht mit speziellen Anforderungen an Datenschutz und Geheimhaltung einher. Wer diese nicht berücksichtigt, gerät nicht nur schnell ins Straucheln, sondern landet womöglich im Gefängnis. Der Cloud-Anbieter spielt dabei eine entscheidende Rolle. An unserem Spezialfall der Patent Engine zeigen wir im Folgenden, was es bei der Wahl des Cloudanbieters zu berücksichtigen gilt und wie ein Wechsel gelingen kann. 

US Cloud Act vs. Patentanwaltsordnung

Bei der Umsetzung von Cloud-Lösungen wird oft zunächst an globale Hyperscaler wie AWS (Amazon Web Services) oder Microsoft Azure gedacht. Sie stellen ein großes Angebot an Managed Services bereit, die eine sehr schnelle Time to Market ermöglichen können. Weiterhin weisen diese eine besonders hohe Skalierbarkeit auf und ermöglichen dadurch nahezu unendliches Wachstum. Optimale Voraussetzungen also für ein Minimum Viable Product (MVP) – überschaubare Aufwände und RampUp-Kosten mit der Möglichkeit zu schnellem und frühem Feedback.

Für die sensible Materie der Patent Engine ergibt sich hierbei jedoch ein besonderes rechtliches Risiko: Aufgrund des US Cloud Acts sind die großen Hyperscaler dazu verpflichtet, im Verdachtsfall den US-Behörden Zugang zu allen Daten zu gewähren, die weltweit in deren Datenzentren für den Verdächtigen verwaltet werden. Patentanwälte unterliegen jedoch der Patentanwaltsordnung. Diese erfordert ein Maß an Geheimhaltung, das weit über die Anforderungen der DSGVO hinausgeht und bei Nichteinhaltung sogar mit einer Gefängnisstrafe geahndet wird. Nach der ersten Umsetzung des MVP's mit sehr vielversprechenden und positiven Feedbacks für die Anwendung auf AWS, war klar: Die Cloud muss gewechselt werden. Die Wahl fiel auf IONOS, einen deutschen Anbieter, der den europäischen Datenschutzrichtlinien entspricht.

Migration ohne Stolpersteine

Damit eine Migration reibungslos gelingen kann, gibt es einige Stolpersteine, die im Vorfeld aus dem Weg geräumt werden müssen, um später nicht darüber zu fallen. Folgende Bereiche haben wir identifiziert und uns angesehen, wie wir diese beim neuen Anbieter umsetzen können. 

Infografik Stolpersteine

5 Stolpersteine bei der Cloudmigration – und wie man sie aus dem Weg räumt (© eXXcellent solutions)

Universell anwendbar 

Aufgrund der Migrationsanalyse wurde ein passender Cloud-Anbieter ausgewählt, der die für die Anwendung essenziellen Anforderungen vollumfänglich umsetzen kann. Die IONOS Cloud bietet neben den bekannten Vorteilen im Hinblick auf Skalierung und Effizienz auch die notwendige rechtliche Sicherheit im Zugriff auf die Daten, wie es die Patentanwaltsordnung einfordert. Nach einem Mapping der bisher in AWS verwendeten Lösungsbausteine auf IONOS Pendants, unter Berücksichtigung der projektspezifischen Anwendungsfälle und Begebenheiten, konnte die Migration sehr effizient umgesetzt werden. Für eine passende Bewertung einer neuen Zielumgebung gilt es immer auch abzuwägen: Welche Features der bisherigen Umgebung, die ggfs. per Default einfach zum Leistungsportfolio gehört haben, braucht die Anwendung wirklich?

Dies gilt nicht nur für dieses Fallbeispiel. Die fünf Stolpersteine, die beim Wechsel einer Cloud betrachtet werden müssen, sind universell. Egal in welcher Cloud Sie sich befinden und egal in welche Cloud Sie wechseln wollen – wenn Sie diese beachten, können auch Sie erfolgreich migrieren.  

Als nicht zu vernachlässigenden Nebeneffekt wurden neben der nun rechtssicheren Umsetzung der Patent Engine auch die Laufzeitkosten des Projektes um 50 Prozent reduziert. Zudem können durch den leicht zugänglichen Support mögliche Probleme schnell behoben werden. All diese Vorteile, machen deutsche Cloud-Anbieter zu einer guten Wahl für datensensible Businesses ohne eigene IT-Abteilung. 

Weitere Informationen:

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Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!

emailgregor.hermann@exxcellent.de

 

Im nächsten Teil unserer Cloud-Serie tauchen wir noch weiter in die Details der Migration von AWS zu IONOS ein. Bis dahin können Sie sich auf unserer Website über unsere Leistungen im Bereich Cloudlösungen informieren:

bubble-chat-information-2-1Business Applications für Web & Cloud

bubble-chat-information-2-1Cloudlösungen mit AWS, Azure & IONOS

bubble-chat-information-2-1Microservices: orchideo | architecture

 

Über die Autoren:



Gregor Hermann

 

 

Gregor Hermann ist Gesellschafter und Mitgründer der eXXcellent solutions. Dort verantwortet er als Portfoliomanager orchideo die Entstehung von Konzepten, Tools und Frameworks, die eine effiziente und damit schnelle, kostengünstige und qualitativ hochwertige Leistungserbringung in Beratung und Softwareentwicklung ermöglichen. Zusätzlich ist er als Principal Consultant in der Konzeption und dem Projektmanagement großer Softwareprojekte im Einsatz und unterstützt junge Kollegen mit seinem Wissen und seiner Erfahrung. Die resultieren aus seinem Studium der technischen Informatik und bis heute knapp 30jähriger Berufserfahrung in der Entwicklung von Businessanwendungen als Entwickler, Architekt und als Organisations- und Prozessberater.

 

Marcel Feix  

Marcel Feix ist Senior Software Engineer bei eXXcellent solutions am Standort Darmstadt. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Kubernetes, Cloud Provider sowie Cloud Architekturen. Als Enabler für CI-CD und Cloud-native kümmert er sich um projektübergreifende Technologien und ermöglicht eXXcellent solutions dadurch eine schnelle und effiziente Entwicklung von Cloud-native Lösungen.

LinkedIn-Profil Marcel Feix

 

Tags: Alle Blogbeiträge, Entwicklung & Methodik, Cloud

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