Bye bye Jürgen!

23. April 2024 von Susanne Jabs

eXXcellent solutions gibt es nun schon seit fast 23 Jahren und dennoch können wir in diesem Jahr eine Premiere feiern. Mit Jürgen Dreymann, unserem Niederlassungsleiter in Darmstadt, verabschieden wir den ersten Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand. Anlässlich dieses Meilensteins haben wir Jürgen interviewt und blicken zurück auf seinen spannenden beruflichen Weg und seine Jahre bei der eXXcellent solutions. Vom Informatik-Studium in den 80er Jahren über erste Mobiltelefone und Laptops mit riesigen Akkus bis hin zu seiner letzten beruflichen Station bei eXXcellent solutions - Jürgen hat so einiges erlebt und schon viele Pläne für seinen neuen Lebensabschnitt.

 

Gruppenbild Darmstadt©eXXcellent solutions: Unsere Kolleginnen und Kollegen am Standort Darmstadt

 

Lieber Jürgen, die letzten 5 Jahre hast du als Niederlassungsleiter unseren Standort in Darmstadt mit aufgebaut. Wie bist du bei uns gelandet?

 

Jürgen: Mit meinem vorherigen Arbeitgeber, war ich Mitglied im Bits & Vision Netzwerk (damals noch Plönzke Netzwerk), in dem auch die eXXcellent solutions aktiv ist. Als Mitglied der Geschäftsleitung engagierte ich mich im Management Board des Netzwerks und lernte dort Gerhard Gruber, einen der Geschäftsführer der eXXcellent solutions kennen. Im Jahr 2018 kam Gerhard auf mich zu, weil er mein Netzwerk und meine Kontakte im Rhein-Main-Gebiet nutzen wollte, um eine neue Leitung für die Niederlassung in Darmstadt zu finden. Nach mehreren Gesprächen stand fest, wir brauchten mein Netzwerk nicht mehr, ich würde die Niederlassungsleitung selbst übernehmen. "And the rest ist history..."

 

Du hast einen sehr abwechslungsreichen Berufsweg hinter dir.  Wie hat denn alles begonnen?

Jürgen:  Ich bin gelernter Bankkaufmann. 1976 bin ich als Alternative zur Bundeswehr zum Bundesgrenzschutz gegangen und habe mich für acht Jahre als Polizeivollzugsbeamter verpflichtet. Dort bekam ich im Rahmen der Berufsförderung die Möglichkeit, mein Fachabitur zu machen. Dabei bin ich dann eher zufällig in das Wahlpflichtfach Informatik gerutscht. Das Thema war damals so spannend, so neu – das hat mich gleich gefesselt. So habe ich dann, trotz langer Zeit im Beruf, ein Studium der Informatik in Fulda angehängt. Alles war brandneu, die Informatik in den Kinderschuhen – das fand ich sehr spannend!

Nach dem Studium begann ich bei der Siemens AG in Frankfurt, im Bereich Finanzdienstleister. Dort übernahm ich nach kurzer Zeit die Verantwortung für das Consulting bei Banken im Bereich SB-Self-Service im Rhein-Main-Gebiet. Auch das war damals noch ganz neu: Geldautomaten und SB-Geräte, z.B. für Kontoauszüge. Ich habe eine lange IT-Historie und hatte die Gelegenheit große Softwareentwicklungsabteilungen in verschiedenen Banken zu leiten. Im Finanzdienstleistungssektor standen in dieser Zeit große Change-Projekte an, wie beispielsweise die Millenium-Umstellung und die Euro-Einführung. Beides einmalige, wahnsinnig spannende und große Projekte.

 

Kannst du uns ein bisschen mehr über dein Informatikstudium in den 80ern erzählen?

Jürgen: Mein Informatikstudium habe ich 1983 begonnen. Mit meinem Fachabitur standen mir damals nur Lüneburg, Furthwangen oder Fulda zur Auswahl. Die Wahl fiel auf Fulda und obwohl meine Frau und ich nach dem ersten Jahr sagten: "Studium ja, aber in diesem Nest bleiben wir nicht.", verliebten wir uns nach und nach in die Stadt und sie ist auch heute noch unsere Heimat.

1983 war ich im zweiten Jahrgang überhaupt, der damals an der Fachhochschule Fulda Informatik studiert hat. Da es an der Hochschule selbst damals noch zu wenig Räume gab, wurden 2 Räume in einer Grundschule angemietet. So standen wir also in den Pausen gemeinsam mit den Kindern auf dem Schulhof. In einem der 2 Räume standen uns 15 IBM Computer mit 2 Diskettenlaufwerken zur Verfügung. In einem Diskettenlaufwerk hatte man seinen Compiler und in dem anderen wurden Programme abgespeichert. Bei 180 Informatik-Studierenden kannst du dir den Run auf diese 15 Computer bestimmt gut vorstellen. Es gab auch einen Großrechner, aber an den wollte niemand ran, weil es sehr umständlich war, damit zu arbeiten. So bin ich also damals mit UCSD Pascal als erste Programmiersprache in die Softwareentwicklung gestartet. Später ging es weiter mit Unix. Wir wurden auserkoren, in einer Arbeitsgruppe den ersten Unix-Rechner für die Hochschule auszusuchen, was damals eine ziemlich große Sache war.

Das Studium war für mich insofern eine Herausforderung, da ich ja schon 8 Jahre beim Bundesgrenzschutz gearbeitet hatte und es gar nicht mehr gewohnt war, soviel zu lernen. Ich war in meinem Jahrgang einer der Ältesten, aber es hat über die Zeit alles wunderbar geklappt und ich war am Ende einer von 8 Kommolitonen von 180, die das Studium in der Regelstudienzeit von 7 Semestern geschafft haben.

 

TWO_ARROWS"Informatikstudium in den 80ern bedeutete 15 IBM Computer für 180 Studierende, Diskettenlaufwerke und UCSD Pascal als erste Programmiersprache. Eine sehr spannende Zeit!"

 

Du hast die Meilensteine der Informatik also hautnah miterlebt?

Jürgen: Ja das kann man so sagen. Später bei Siemens in Frankfurt war ich z.B. einer der ersten überhaupt, die einen tragbaren Laptop bekommen haben. Der hatte einen riesigen Akku und wog 2,8 Kg. Den MS-DOS Laptop habe ich sogar heute noch und er läuft noch.

Und so hat sich alles im Laufe der Jahre weiterentwickelt und ich durfte immer wieder technische Innovationen miterleben. Als ich nach Siemens bei der BfG Bank (später SEB AG) gearbeitet habe, war ich einer der ersten, der ein internetfähiges Handy besaß mit dem man auch Online-Banking machen konnte. Die damalige BfG Bank war die erste Bank in Deutschland die Online-Banking eingeführt hat. Später sogar auf einem internetfähigem Handy. Dieses Nokia Handy habe ich heute noch zu Hause.

 

 

Laptop Jürgen© eXXcellent solutions - Jürgens erster Laptop

 

Dein Berufsweg führte dich durch viele Unternehmen und vor allem Banken. Gibt es etwas, was sich in deiner Laufbahn immer als roter Faden durchgezogen hat?

Jürgen: Ich habe neulich nachgezählt und nach meiner Ausbildung in der Sparkasse, waren es mit der eXXcellent solutions insgesamt 9 Arbeitgeber. Meist war ich 4-5 Jahre bei einem Unternehmen und habe dann gewechselt. Was sich von Anfang an durchgezogen hat, war das Netzwerken. Das habe ich schon immer gern gemacht und schon mein erster Chef bei Siemens sagte mir damals: "Jürgen fang an zu netzwerken, du brauchst Kontakte." Dies hat sogar dazu geführt, dass ich die Gelegenheit hatte bei der SAP in Walldorf Mister Bill Gates persönlich die Hand schütteln zu dürfen und vor seinem Vortrag einen kurzen Smalltalk mit ihm zu haben. Ein sehr beeindruckender Mensch!

Was mich ebenfalls immer begleitet hat, war das Thema Führung. Schon nach wenigen Jahren bei Siemens bekam ich meine erste Führungsrolle für ein 10-köpfiges Beraterteam und dies hat sich bis zur eXXcellent solutions durchgezogen. Der größte Bereich, den ich geleitet habe, war bei der BfG Bank mit 180 Mitarbeitenden.

 

Hast du über die Jahre einen Wandel in Sachen Führung wahrgenommen?

Jürgen: Nachdem ich von der Beratung & Consulting in den Bankensektor gewechselt bin, habe ich dort sehr hierarchische Führungsstrukturen vorgefunden. Dies habe ich dann noch einmal erlebt, als ich die Rolle des IT Leiters bei einem Energieversorger übernommen habe. Die starren Führungsstrukturen im öffentlichen Dienst und das "Führen durch Druck" entsprachen überhaupt nicht meinem Verständnis von Führung. Ich habe also ganz verschiedene Unternehmens- und Führungskulturen kennengelernt.

 

Was macht für dich die Unternehmenskultur von eXXcellent solutions aus?

Jürgen: Ich war total überrascht, und das bin ich auch heute noch, was für eine coole Kommunikations- und Führungskultur die eXXcellent solutions hat. Da kann ich auch jederzeit sagen, dass ist die beste Kultur, die ich bei all meinen Arbeitgebern je vorgefunden habe. Ich kann mich noch sehr gut an mein Vorstellungsgespräch in Ulm erinnern und weiß heute noch, wo ich gesessen habe. Die gesamte Geschäftsführung war da und es war eine sehr lockere Atmosphäre, in der wir uns besser kennenlernen konnten. Ich habe sofort gespürt, wie respektvoll und wertschätzend die Kommunikation untereinander war und dies hat sich auch in meinen ersten Monaten, in denen ich zur Einarbeitung häufiger in Ulm anwesend war, bestätigt. 

 

TWO_ARROWS"Die Kommunikations- und Führungskultur der eXXcellent solutions ist die beste Unternehmenskultur, die ich bei all meinen Arbeitgebern je vorgefunden habe."

 

In den vergangenen Jahren habe ich sehr oft zu den Geschäftsführer:innen gesagt, wie beeindruckt ich von deren Art zu kommunizieren bin. Es wird immer auf Augenhöhe diskutiert und auch bei gegenteiligen Meinungen wird es nie laut oder respektlos. Jede und jeder bringt seinen Standpunkt ein, wird gehört und man begegnet sich mit Respekt. Und dies strahlt in das gesamte Team der eXXcellent solutions.

 

Schauen wir noch einmal auf deinen Weg bei eXXcellent solutions. Wie hast du die Entwicklung der Niederlassung Darmstadt miterlebt?

Jürgen: Als ich zum 2. Januar 2019 gemeinsam mit einem anderen Kollegen bei der eXXcellent solutions in Darmstadt gestartet bin, gab es die Niederlassung schon ein Jahr und es waren bereits 2 Kollegen an Board, die auch heute immer noch Teil des Teams sind. Heute sind wir 21 Festangestellte und 5 Studierende und bei jeder bzw. jedem durfte ich den Einstellungsprozess vom ersten Telefonat oder Kontakt auf der Karrieremesse über die verschiedenen Bewerbungsgespräch bis hin zum Onboarding begleiten, was mir immer sehr großen Spaß gemacht hat. Dabei habe ich auch jedes Mal andere Kolleg:innen mit in die Gespräche einbezogen, denn das Wichtigste war für mich immer, dass der oder die neue Kolleg:in zu 100% ins Team und zu unserer Unternehmenskultur passt.

Ich bin sehr stolz auf das Wachstum der Niederlassung und dass wir es geschafft haben, dass nie ein Konkurrenz-Denken zwischen Ulm und Darmstadt entstanden ist. Natürlich hatte man zu Beginn auch solche Befürchtungen, aber dadurch, dass wir immer gemeinsame Projekte mit Ulm haben und natürlich aufgrund unserer Unternehmenskultur, nehmen wir uns in Darmstadt nicht als getrennte Firma wahr, sondern sind ein gemeinsames Unternehmen. Wir sind in vielen Projekten und Gilden gemeinsam unterwegs, so dass wir zwei gleichwertige Standorte sind und kein "Zentralen-Denken" entstanden ist.

 

Karrieremesse Darmstadt© eXXcellent solutions - Karrieremessen in Darmstadt

 

An welche prägenden Momente oder Meilensteine in der eXXcellent solutions Zeit erinnerst du dich besonders gern?

Jürgen: Das lässt sich eigentlich zusammenfassen in allen Dingen, welche die eXXcellent solutions im Cultural-Bereich tut. Diese Kultur, der Umgang miteinander und die Umgangsformen sind für mich die wichtigsten Highlights und absolut prägend. Ich erzähle auch in all meinen Netzwerken immer wieder, dass die eXXcellent solutions eine Unternehmenskultur hat, wie ich sie noch nie zuvor erlebt habe. Darüber hinaus sind natürlich die Aufbauphase zu Beginn und der Sprung über die 20 Mitarbeitenden in diesem Jahr weitere wichtige Meilensteine.

Auch die Entwicklung einzelner Mitarbeitenden mitzuerleben, ist ein Privileg. Wir haben in Darmstadt eine so bunte Mischung an verschiedenen Charaktären und deren persönliche Entfaltung zu sehen, bringt mir einfach total viel Freude.

 

Und nun dein persönlicher Meilenstein - Ruhestand. Wie geht es dir damit?

Jürgen: Ich freue mich auf den Ruhestand und habe viele Pläne. Ich möchte sportlich noch aktiver werden. Ich bin ja jetzt schon aktiver Tennisspieler und Radfahrer, da möchte ich noch sehr viel mehr Zeit investieren. Und mit anderen ehemaligen Geschäftskollegen möchte ich anfangen Golf zu spielen. Als Pensionäre können wir dann zu jeder Tages- und Nachtzeit Golf spielen 😉.

Was ich sicherlich vermissen werde, sind die geschäftlichen Kontakte. Dies hört ja quasi von einem Tag auf den anderen auf. Und da mir Netzwerken immer sehr wichtig war, denke ich hier schon öfter darüber nach, wie das wohl im Ruhestand sein wird.

Auf der anderen Seite, werde ich auch im Ruhestand neue Kontakte aufbauen, z.B. im sozialen Bereich. Ich kann mir gut vorstellen, mich hier in Fulda ehrenamtlich in sozialen Projekten zu engagieren.

Auch im TechHub Fulda werde ich mich engagieren. Und natürlich werden meine Frau und ich viel verreisen und es genießen, dass ich keine Termine mehr habe, keine Zoom-Sessions usw.

 

Verabschiedung Jürgen_2© eXXcellent solutions - Jürgens Verabschiedungsfeier in Darmstadt an der Erfolgswand

 

Was wünschst du dir für die Zukunft der eXXcellent solutions, die Niederlassung in Darmstadt und was gibst du deinem Nachfolger auf den Weg?

Jürgen: Ich wünsche mir, dass die eXXcellent solutions ihre Kultur in Bezug auf die Kommunikation, das Führungsverhalten und den Umgang miteinander immer bewahrt und dass diese besondere kulturelle Ader auch bei größerem Wachstum, was sicher kommen wird, nicht verloren geht. Und speziell für die Darmstädter Kolleginnen und Kollegen wünsche ich mir weitere spannende Projekte mit Kunden vor Ort, um die dort vorhandenen Skills im Team voll ausschöpfen zu können.

Meinem Nachfolger Uwe wünsche ich einfach viel Erfolg im weiteren Ausbau der Niederlassung und ein gutes Auge beim Recruiting, damit dieses tolle Team noch weiter wachsen kann. Mir war der enge Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen immer sehr wichtig, insbesondere auch zu denen, die überwiegend remote arbeiten. Diese Nähe zum Team wünsche ich mir auch für Uwe.

 

Lieber Jürgen, vielen Dank für diese spannenden Einblicke und deinen unermüdlichen Einsatz für die eXXcellent solutions! Alles Gute und bis bald 😊 .

 

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Über Susanne Jabs

Susanne Jabs

 

 

Susanne ist Teil des People & Culture Teams bei eXXcellent solutions. Sie hat lange im Marketing gearbeitet und Kommunikation in all ihren Facetten stand dabei schon immer für sie im Mittelpunkt. Ihr Herz schlägt für Unternehmenskultur und alle Themen rund um New Work.

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Tags: Alle Blogbeiträge, People & Culture

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