Ende Oktober fand das führende Event für den digitalen Staat und öffentliche Dienste statt: Die Smart Country Convention (SCCON23). Die Digitalisierung in Deutschland ist dabei schon fast zu einem leidigen Thema verkommen. Warum dann noch zu einem solchen Event gehen? Weil es jede Menge Experten und Expertinnen gibt, die das ändern wollen!
Unser Portfolio Manager für Business Applications Ralf Enderle war dort und erzählt im Interview, wo es hakt, wo es Potentiale gibt und welchen Beitrag wir als eXXcellent solutions leisten können.
Smart Country Convention 2023 (SCCON23) (© eXXcellent solutions)
Berlin ist immer eine Reise Wert und die SCCON23 ist die Veranstaltung in Deutschland, wenn es um die Digitalisierung unseres Staates geht – da musste ich dabei sein. Wir sind leider in Deutschland in Sachen Digitalisierung des Staates und der öffentlichen Verwaltung nicht gut aufgestellt. Dort gibt es enorm viel zu tun. Ich denke, da können wir als eXXcellent solutions im Bereich individueller Softwareentwicklung Mehrwerte liefern. Zudem war das Thema Smart City sehr präsent auf der Convention – da haben wir natürlich mit orchideo | connect und unserer Partnerschaft mit der Citysens konkrete Antworten und Expertise, wie z.B. die Datenplattform der Stadt Ulm, die Fernauslesung von Stromzählern, Besucherstrommessungen oder auch Parkraumüberwachung. Damit konnten wir immerhin schon dazu beitragen, dass Ulm zu den smartesten Städten Deutschlands zählt. Doch zur Digitalisierung des Landes gehört natürlich noch mehr.
Wir dürfen Digitalisierung nicht „falsch“ verstehen. Ausgedruckte Faxe, die wieder eingescannt werden, um sie dann per Mail zum nächsten Drucker zu schicken bedeutet nicht: wir haben digitalisiert! Es gilt bei der Digitalisierung ganzheitlich zu denken und dabei auch die dazugehörenden Prozesse im Blick zu haben. Diese müssen in dem Zuge überdacht und angepasst werden. Dabei müssen auch die Potentiale der Digitalisierung für alle Seiten bedacht werden.
Es gilt Digitalisierung ganzheitlich zu denken und auch die dazugehörenden Prozesse im Blick zu haben.
– Ralf Enderle
Wir wollen nicht nur als Bürger:innen einen Nutzen verspüren, weil wir vielleicht direkt per Smartphone einen Antrag abgeben können, statt diesen per Post schicken zu müssen. Auch die Verwaltung selbst sollte davon profitieren und effizienter werden – wenn wir den Sachbearbeiter:innen im ersten Schritt einfach automatisierbare Arbeit abnehmen, können sie sich besser um die komplizierten und schwierigen Fälle kümmern. Dann haben wir auch an der Stelle etwas gewonnen (und nicht nur Papier eingespart – was zweifellos auch ein wichtiger Aspekt ist).
Innotruck des BMBF auf der SCCON23 (© eXXcellent solutions)
Wir sind ein föderaler Staat – das hat seine Vor- und Nachteile. Eine Regierung, 16 Bundesländer und mehrere tausend Kommunen. Digitalisierung kann flächendeckend nur funktionieren, wenn wir uns auf Standards einigen und die Chance auch nutzen, Dinge, die vielleicht im Moment noch im Kleinen verteilt stattfinden, ein Stück weit zu zentralisieren. Es wird nicht jede Kommune die Möglichkeiten haben sich für jedes ihrer Teilprobleme eine eigene digitale Strategie und einen Weg auszudenken. Das scheitert schon direkt an der Finanzierung.
Dort, wo durch Digitalisierung auch die Möglichkeit einer Zentralisierung gegeben ist, müssen wir mindestens aktiv darüber nachdenken. Wenn ich meine KFZ-Zulassung komplett digital durchführen kann – braucht dann noch jeder Landkreis eine eigene Zulassungsstelle? Oder lässt sich so etwas dann nicht zentraler und effizienter abhandeln? Knappes Personal wird so entlastet und kann die Kapazitäten für andere wichtige Aufgaben einsetzen.
Digitalisierung kann flächendeckend nur funktionieren, wenn wir uns auf Standards einigen.
– Ralf Enderle
Spannende Vorträge und Paneldiskussionen bei der SCCON23 (© eXXcellent solutions)
Dass wir kein Erkenntnisproblem haben. Auf der Convention war es an sich allen klar: Wir müssen was tun, um in Deutschland nicht den Anschluss zu verlieren. Und wir können es auch. Die Vibes, die man dort spüren konnte waren phänomenal! Es herrscht hier richtig Aufbruchstimmung – alle wollen das Thema zum Guten pushen. Ich habe dort viele engagierte Leute mit großartigen Ideen und Lösungen getroffen – Technik und Mindset sind startklar… jetzt müssen wir es nur noch tun.
Mein Gefühl ist auch, dass sich Verwaltung und Politik hier in die richtige Richtung bewegen und passender priorisieren, pragmatischer abwägen und zulassen, bestehende Strukturen auch mal zu überdenken. Da ist aber sicher noch Luft. Letztendlich geht es darum, vom Reden und Planen ins Tun zu kommen. Man digitalisiert ein Land wie Deutschland nicht auf einen Schlag zum Tag x – das sind viele kleine und große Schritte bis zum Ergebnis. Und dafür benötigt es neben der politischen Bereitschaft vor allem Expert:innen.
Man digitalisiert ein Land wie Deutschland nicht auf einen Schlag. Es sind viele Schritte bis zum Ergebnis. Dafür benötigt es Bereitschaft und Expert:innen.
– Ralf Enderle
Ja – so viel Optimismus muss sein. Wir haben kluge Leute hier im Land, einige davon konnte ich auf der SCCON kennenlernen bzw. hören. Und dann natürlich mein direktes Umfeld, meine Kollegen und Kolleginnen. Ich bin der Überzeugung, dass hier in Bezug auf die anstehende und längst überfällige Digitalisierung wundervolle und wertvolle Dinge entstehen können. Wir haben bei der eXXcellent solutions über unsere Projekte schon viele Kernprozesse von Unternehmen und Verwaltungen optimiert, angepasst und digitalisiert – Vermietung für Fahrzeuge, zukunftssichere MES-Lösungen, eine beschleunigte, standardisierte und vor allem digitale Patentverwaltung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auf diese breiten Erfahrungen können wir aufbauen!
Ich denke, wir können hier an vielen Stellen unsere Expertise einbringen. Durch unsere sehr breitgestreute Domänenvielfalt unserer Kundenprojekte, das tiefe technische Verständnis sowie unsere Expertise in Fachprozessen können wir uns sehr gut einbringen. Denn wie schon erwähnt – es gilt das Thema ganzheitlich zu betrachten und nicht nur analoge, alte Prozesse 1:1 in digital umzuwandeln. Prozesse müssen vom Kern her neu gedacht und aktiv gestaltet werden. Das machen wir schon immer in unseren Projekten.
Das öffentliche Umfeld ist heterogen und gewachsen – deshalb bieten wir in orchideo | connect eine Vielzahl an Schnittstellen an, die wir unterstützen. So haben wir z.B. schon von Beginn an eine Unterstützung für Sensorik, die über LoraWAN Gateways sendet. Unser Toolkit für die Entwicklung von Datenplattformen erlaubt es darüber hinaus, nicht nur Daten anzuzeigen, sondern auch Verwaltung und Konfiguration von Quellen, Datenströmen und Sensoren zu bewerkstelligen. Auch Transformationen und Homogenisierung von Datenströmen sind direkt Teil von orchideo | connect. So bringen wir im Smarten Umfeld alles mit, um vorhandene und auch neu entstehende Daten sichtbar, verknüpfbar und am Ende nutzbar zu machen – es können Silos aufgebrochen werden und neue UseCases effizient angegangen werden.
Es gibt viel zu tun – nutzen wir unseren prall gefüllten Werkzeugkasten und packen es an!
Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!
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